Poems, Imitations & Translations

Monday

31 Days (20)



Heinrich Heine
(1797-1856)

from Aus der Matratzengruft



Orpheisch

Es gab den Dolch in deine Hand
Ein böser Dämon in der bösen Stunde –
Ich weiß nicht, wie der Dämon hieß –
Ich weiß nur, daß vergiftet war die Wunde.

In stillen Nächten denk ich oft,
Du solltest mal dem Schattenreich entsteigen
Und lösen alle Rätsel mir
Und mich von deiner Unschuld überzeugen.

Ich harre dein – o komme bald!
Und kommst du nicht, so steig ich selbst zur Hölle,
Daß ich alldort vor Satanas
Und allen Teufeln dich zur Rede stelle.

Ich komme, und wie Orpheus einst
Trotz ich der Unterwelt mit ihren Schrecken –
Ich finde dich, und wolltest du
Im tiefsten Höllenpfuhle dich verstecken.

Hinunter jetzt ins Land der Qual,
Wo Händeringen nur und Zähneklappen –
Ich reiße dir die Larve ab,
Der angeprahlten Großmut Purpurlappen –

Jetzt weiß ich, was ich wissen wollt,
Und gern, mein Mörder, will ich dir verzeihen;
Doch hindern kann ich nicht, daß jetzt
Schmachvoll die Teufel dir ins Antlitz speien.




Orpheus-like

There was a dagger in your hand
A bad demon at the bad hour –
I do not know what the demon was called –
I know only that the wound was poisoned.

On quiet nights I often think,
You should emerge sometimes from the Shadow-realm
And solve all riddles for me
And persuade me of your innocence.

I await you – O come soon!
And if you do not come, I’ll sink myself to hell,
So that I there in front of Satan
And all the devils can put you to the question.

I come, and like Orpheus once
Cross I the underworld with her horrors –
I find you, though you wanted
In the deepest infernal pool to hide yourself.

Down now in the land of torture,
Where only hands are wrung and teeth gnashed –
I tear the larva off of you,
The pompous proud magenta cloth –

Now I know what I wanted to know,
And with pleasure, my murderer, I want to forgive you;
However, now I cannot hinder, that
Ignominiously the devils in your face should vomit.

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